Montag, 8. Dezember 2014

"Travel is like knowledge. The more you see the more you know you haven't seen."

Hallo vom ganz anderen Ende der Welt!

Mittlerweile haben wir schon beinahe 3.000 km in Neuseeland hinter uns gelassen. An den Linksverkehr gewöhnt man sich recht schnell, auch wenn ich das ein oder andere mal jemandem beim rechtsabbiegen plötzlich gegenüberstand.


Den ersten Tag sind wir hoch zum Bay of Islands gefahren. Leider war das Wetter dort sehr bescheiden und wir haben uns wieder auf den Weg in den Süden gemacht. So sind wir die ersten beiden Tage sehr, sehr viel gefahren.

Mittwoch morgen sind wir früh aufgestanden und nach Matamata gefahren. Ein wenig außerhalb von Matamata liegt das "Auenland" und wir waren in Hobbiton und haben dort eine Führung mitgemacht. Wirklich schön sieht es dort aus mit den ganzen kleinen Hobbithäuschen.






Nachmittags sind wir weitergefahren nach Waitomo. Dort hatten wir einen richtig süßen Campingplatz mit Schweinchen, die sich die Reste abgeholt haben. Waitomo ist bekannt für seine Glowwormcaves. Zu erst waren wir in einer riesigen Höhle, danach hatten wir noch eine Glowwormtour in einem Boot in einer anderen Höhle. Es war stockfinster und die ganze Decke hat vor lauter Glühwürmern geleuchtet. Das war wirklich beeindruckend und toll. 
Abends haben wir zusammen mit Philipp und Benjamin einen Film bei uns im Camper geguckt (was wir seit dem jeden Abend machen).



Unser Ziel für den nächsten Tag war Rotorua. Für nachmittags hatten wir dort eine Führung gebucht. Ein Maori hat uns durch den Park geführt und einiges zu der Kultur der Maoris erzählt. Dort haben wir auch einen Geysir gesehen, der glücklicherweise sogar aktiv war als wir davor standen. Abends haben wir uns eine Maorizeremonie mit Tänzen und Gesang angeschaut. Unserer Meinung nach war es allerdings etwas zu touristisch, trotzdem mal ganz interessant. Zum Abschluss gab es ein wirklich gutes Essen mit Buffet. Ich weiß gar nicht wann wir das letzte mal so gut gegessen haben! Draußen war es nach dem Essen schon ziemlich kalt und wir sind alle zusammen nochmal zu dem Geysir gegangen, haben uns davor auf die heißen Steine gesetzt und ein weiterer Maori hat noch etwas erzählt. Das war wirklich schön!



Leider hatten wir uns vorher noch um keinen Campingplatz gekümmert und standen dann um 22 Uhr abends noch ohne da. Die Campingplätze in Neuseeland schließen meistens zwischen 18 und 20 Uhr und Wildcampen in der Rotoruagegend ist ausdrücklich verboten. Etwas blöd! Nach langem suchen haben wir einen Holidaypark gefunden, der noch offene Tore hatte und haben erst am nächsten Tag eingecheckt.


Am Freitag haben wir uns dann auf den Weg nach Taupo gemacht. Das Wetter war mal wieder ziemlich bescheiden, aber ich glaube das ist normal hier in Neuseeland. Um aus dem vorherigen Abend zu lernen, haben wir uns direkt nach unserer Ankunft eine Übernachtungsmöglichkeit angeschaut. Diese Nacht hieß es das erste Mal wild campen. Campingplatz ohne Wasser, ohne Duschen und nur mit Plumsklos, die keine Beleuchtung hatten. Um auf Toilette zu gehen, haben wir uns also immer Philipps Kopflampe ausgeliehen. Natürlich wollten wir uns nicht die Huka Falls in Taupo entgehen lassen: dies sind zwar keine besonders große Wasserfälle, aber dafür ist ihre Farbe ziemlich beeindruckend. Am nächsten Morgen sind wir nochmal zu den Huka Falls gefahren und haben einen kleinen Walk zu den "Hot Pools" gemacht. Ein Bach mit teilweise größeren Ausbuchtungen, den Pools. Und das Wasser war unglaublich schön warm! Da allerdings ein großes Fahrrad-Rennen in Taupo war, haben wir uns schon früh auf den Weg zum Tongariro Nationalpark gemacht.





Eigentlich war geplant einen Campingplatz mit Dusche zu suchen, da wir allerdings arme Studenten sind, ist unsere Wahl dann doch auf den 6 Dollar Campingplatz gefallen. Dort gab es natürlich auch keine Duschen und erneut Plumsklos. Dieses mal hatten wir aber ein Waschbecken mit kaltem Wasser, was man aber nicht zum Zähne putzen verwenden konnte. Die Jungs wollten am nächsten Tag den Alpine Tongariro Crossing machen. Wir haben uns dagegen entschieden, da uns 20km wandern bei angesagtem Regen und starkem Wind zu heftig war. Ohne richtige Wanderausrüstung wäre es sowieso eine Challenge geworden. 

Deshalb haben wir uns am nächsten morgen entschlossen schon ohne die Jungs weiter zu fahren. Wir haben uns dazu entschieden einen Teil des Forgotten World Highway zu fahren. Für die ganze Strecke sollte man vier Stunden einplanen, obwohl es insgesamt nur 120 km sind. Der weg ist sehr kurvenreich und 12km bestehen nur aus Schotterweg, wo man ungefähr 20km/h fahren konnte. Die Strecke ist wirklich total schön und da einem kaum Autos entgegen kommen hat man das Gefühl, dass man völlig alleine auf der Welt ist. Abseits von jeglicher Zivilisation. Den Jungs haben wir vorher noch eine Nachricht geschickt an welchem Campingplatz wir halten wollen und das war eine ziemlich gute Idee, denn wir hatten die ganze Fahrt über kein Handynetz. Gelandet sind wir auf einem wirklich süßen Campingplatz mit ganz toller Aussicht. Und es gab auch endlich wieder Duschen! Vor dem Duschen haben wir uns noch auf den Weg zu den Mt Damper Falls gemacht, die zweithöchsten Wasserfälle auf der Nordinsel. Auf dem Weg dahin sind wir so richtig nass geworden und so wirklich gelohnt hat es sich auch nicht (aber vielleicht sind wir auch einfach schon zu verwöhnt und haben schon zu viel gesehen). Zurück auf dem Campingplatz haben wir uns dann erstmal auf die Dusche gestürzt und eine Runde entspannt :-) nach dem Duschen kamen dann auch die Jungs und wir haben gekocht und DVDs geschaut.



Montag ging es weiter nach New Plymouth, eine ganz süße Stadt an der Westküste Neuseelands. Dort waren wir im botanischen Garten, der wirklich toll ist, und im kostenlosen Zoo, in dem es allerdings nur wenige Tiere gab. Für die Nacht hatten wir uns einen Campingplatz etwas südlich von New Plymouth in der Nähe vom Egmont National Park rausgesucht. Der Campingplatz war direkt am Meer. Allerdings gab es dort nur schwarzen Strand und Klippen. Abends haben wir noch zusammen gegrillt und uns zum frühstück Pancakes gemacht.




Gestärkt sind wir dann zum Egmont National Park gefahren und haben dort einen 2 km langen Walk gemacht namens "Wilkies Pools", vorbei an einem Bach und einem tollen Wasserfall. Das Wetter war traumhaft schön und der Weg auch für uns nicht zu anstrengend.






So langsam wollten wir uns jetzt in Richtung Wellington machen und haben uns einen Campingplatz auf halber Strecke rausgesucht. Kurz vor Ankunft haben wir ein Schild mit "Horseriding" gesehen. Das hatten wir uns schon zu Beginn unserer Reise zu viert vorgenommen. Die Menschen (Besitzer?) auf dem Campingplatz waren super lieb und wir haben sie nach dem Schild gefragt. Die Frau erzählte uns, dass man dort reiten könnte, aber ihr Mann das auch umsonst für uns machen würde, weil er es liebt "Fremden" die Umgebung auf dem Pferderücken zu zeigen.
Das Problem war, dass der Mann zwar sieben Pferde hat, 3 davon haben allerdings gelahmt. So konnten wir nicht zu viert reiten und wir haben und aufgeteilt in Mädels und Jungs.
Der Ausritt war wahnsinnig toll, bei Sonnenuntergang durch Rinderherden und über Hügel bis zu einem großen Hügel, von dem aus wir das Meer sehen konnten!

Da das Wetter am nächsten Tag so schön war, sind wir noch etwas geblieben, haben uns in die Sonne gelegt und noch etwas gekocht und gegessen.
Dann ging es weiter nach Wellington und es war einfach nur grau, Wellington hässlich, die Luft verschmutzt. Und wir wollten wieder zurück ins Nichts, weg von Stadt, Zivilisation und den Autos, irgendwo in die Natur zu den Bergen und Wiesen und Schafen.
Auch der Holiday Park war nicht ganz so schön, weil die Aussicht und die Umgebung einfach nicht toll war. Es war kalt und windig! Doch dann haben wir einen Whirlpool entdeckt und der Abend war gerettet. Ein bisschen Luxus beim Camperleben muss ja auch mal sein. Vom Whirlpool aufgewärmt haben wir uns dann in unsere Camperbetten gelegt, einen neuen Film rausgesucht und geschlafen.

Donnerstag Morgen waren wir noch kurz in Wellington und haben uns dann überlegt weg von der Stadt, weiter zum Cape Palliser (der südlichste Punkt der Nordinsel) zu fahren. Von Wellington aus waren das nochmal zwei Stunden Fahrt. Schon im Vorhinaus hatten wir uns einen schönen kostenlosen Campingplatz rausgesucht, ganz in der Nähe vom Leuchtturm. Das Cape Palliser ist außerdem bekannt für seine große wilde Robbenkolonie. Der Campingplatz war gerade bei Sonnenuntergang ein Traum und direkt am Meer und wild lebende Robben haben wir auch gesehen.








Freitag haben wir ausgeschlafen und haben uns dann auf denn Weg zurück nach Wellington gemacht. Dort haben wir uns noch etwas die Stadt angeguckt und haben Grillzeug für unser Abschieds-BBQ gekauft. Die Jungs hatten für den nächsten Tag ihre Fähre zur Südinsel gebucht und wir mussten uns langsam mal wieder in Richtung Norden und Auckland machen.
Philipp und Becki, es war eine tolle Zeit mit euch in Neuseeland und wir werden euch in den nächsten Tagen sehr vermissen!

Wir hoffen ihr habt eine schöne Vorweihnachtszeit! Es ist merkwürdig bei 20 Grad durch die Gegend zu fahren und im Radio "all I want for Christmas is you" zu hören.

Bis bald ❤️

Julia und Helen






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